Kerstin Olzem
Robend 19
2002–heute
Manche Träume werden wahr – der Weg zum Traumhaus
Der Robend war für Kerstin immer eine zweite Heimat: Sie brachte ihrer Cousine hier Fahrrad fahren bei, sie feierte hier unzählige Familienfeste und machte ein Praktikum in der Kindertagesstätte Robend.
Letzteres ist ihr besonders in Erinnerung geblieben: Täglich fuhr sie mit dem Fahrrad zur Arbeit, was sich als spannende Angelegenheit entpuppte, denn damals gab es an der Kreuzung Krefelder Straße/Robend noch keine Ampelanlage. Ihre Pausen verbrachte Kerstin bei ihrer Tante, die für sie mitkochte.
Neben diesen schönen Erinnerungen verband Kerstin lange eins mit dem Robend: den Geruch. Denn die Gegend rund um die Papierfabrik roch nicht gerade wohltuend, wenn der Wind ungünstig stand.
Eines Tages erzählt ein Freund von Kerstins Eltern, dass sein Haus zum Verkauf stehe. Kerstin, kannte die Familie und das Haus sehr gut und war sofort interessiert. Schon als Teenagerin hatte sie sich bei Besuchen im Haus und Garten darin verliebt und gedacht: „So ein Haus möchte ich später mal haben!“. Dass sie tatsächlich hier einziehen und leben könnte, damit hatte Kerstin nicht gerechnet. Sie könnte ihren Traum nun binnen kürzester Zeit wahrmachen.
Fortan gab es einiges worüber sie sich den Kopf zerbrach: Die Finanzierung war zu regeln und als junger Mensch machte sie sich natürlich Sorgen, ob sie dies stemmen könnte, vor allem, wenn später eigene Kinder dazu kämen. Sie konnte sich nicht vorstellen, was am Ende alles mit dem Kauf eines Hauses verbunden ist. Doch ihre Eltern unterstützten sie von Anfang an tatkräftig, sodass sie im Jahr 2002 in ihr Traumhaus einziehen konnte.
Zu diesem Zeitpunkt wohnte in der Einliegerwohnung im Erdgeschoss noch die Mutter des ehemaligen Eigentümers, daher bewohnte Familie zunächst nur die oberen Etagen des Hauses. Erst als die Mieterin auszog, „eroberte“ Kerstin auch die untere Etage für sich und ihre fortan laufende Kindertagespflege „Die Olzembande“.
Nach dem Einzug war sie bemüht, Kontakte zu den Nachbarn zu knüpfen. Was sich durch die alteingesessene und eingeschworene Nachbarschaft als nicht so einfach herausstellte. Das änderte sich aber mit den Jahren, wodurch aus Nachbarn Freunde wurden. Ihrer Tätigkeit im St. Martinsverein trug dazu bei ins Gespräch zu kommen und den ein oder anderen besser kennenzulernen.
Über die Jahre hat sich das nachbarschaftliche Zusammenleben verändert, neu Zugezogene suchen heute weniger den Kontakt zu den Nachbarn, sondern sind lieber für sich.
Da Verbundenheit und das Gefühl des Zusammenhalts Kerstin jedoch auch heute noch sehr wichtig ist, sucht sie aktiv immer wieder den Kontakt, auch wenn es nur ein Lächeln und ein kurzes „Hallo“ auf der Straße sind …